Sport und Nationalismus

Ein im Grunde schon gewohntes Bild: Deutsche Fahnen hängen aus den Fenstern oder sind am Auto befestigt. Seit der WM 2006 ist es kein Problem mehr, seinen Patriotismus offen zur Schau zu stellen. Bis jetzt zwar nur zu großen Fussballevents, doch auch die bald startende Olympiade gibt wieder reichlich Anlass sein Land zu feiern. Doch wie ist mit dem neuen Nationalstolz der Deutschen umzugehen?

Klar ist, nur weil ganz Deutschland die Fahnen zur WM oder EM schwenkt, bedeutet dies nicht, dass jeder nationalistische Neigungen verspürt. Vielen geht es nur um den Sport und sie denken nicht weiter darüber nach, ob es jetzt richtig oder falsch ist, seine Fahnen am Auto zu befestigen.

Doch man muss auch festhalten, dass jeder NAZI sich über soviel Patriotismus freut. Er suhlt sich wahrscheinlich in dem Fahnenmeer. So stellt er sich Deutschland vor. Diesen Punkt kann man nicht wegradieren und er ist Grund genug, es sich zweimal zu überlegen, ob man in schwarz-rot-goldenem Outfit durch die Straßen rennt.

Auch werden durch sportliche Events, wie der letzten Europameisterschaft, Vorurteile zum Teil geschnürt. Es heißt plötzlich: "die blöden Spanier" oder "die dummen Italiener". Solange diese Einschätzung sich nur auf den Sport bezieht, ist es sicher noch kein Problem. Nur wenn die Grenze zwischen Sport und Realität verwischt, wird es problematisch. Wenn auf einmal Spanier oder Italiener auf der Straße blöd angeguckt werden, läuft etwas falsch. Die meisten Sportfans können sicherlich die zwei Welten trennen und doch gibt es immer wieder Fälle, in denen die sportlichen Vorurteile in das reale Leben übertragen werden.

Sport hat aber gleichzeitig eine völkerverständigende Wirkung. Und das ist das Positive an den großen Sportevents. Nirgendwo sonst lernen sich so viele verschiedene Völker kennen und feiern miteinander. Und dies ist kein bloßes Klischee, sondern geschieht wirklich. Aus diesem Grund kann man eine Europameisterschaft nicht nur als "nationalistische Scheiße" abstempeln. Es gibt einige Nachteile, aber auch Vorteile, die man nicht außer Acht lassen darf.

Wichtig ist, Vorurteile im Keim zu ersticken. Dafür muss man falsche Ansichten benennen und widerlegen. Und vor allem anders handeln.

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